Lernen kann ein jeder von jedem, durch jeden, der gelebt hat.
Kein Gewand kleidet die Jugend übler als Geringschätzung und Gleichgültigkeit.
Wäre die Eifersucht nicht immer ein Gemisch von Haß und Liebe, so wäre sie nicht, was sie ist, die rätselhafteste, unergründlichste aller Leidenschaften.
Der Mensch ist schöner niemals anzuseh'n,
Als wenn er kommt, Verzeihung anzufleh'n
Eins nehm' ich aus, was ihn noch schöner weiht,
Wenn er verzeiht!
Ins Innerste der Herzen dringt keines Menschen Blick, das sieht nur der liebe Gott.
Gefahren drohen der Jugend überall; auf jedem Schritt; nicht Wachsamkeit noch strenge Beaufsichtigung vermögen dawider zu schützen. Gute wie schlechte Elemente treffen immer zusammen. Je früher ein klarer Blick sie erkennen und sondern lehrt, desto besser. Durch weise Lehren und Vorschriften ist noch kein Mensch klug geworden; stets durch Erfahrung. Der eine bezahlt die seine teurer als der andere. Das ist Sache des Glücks, der Bestimmung, des Verhängnisses, wie wir's nennen wollen. Was Eltern und Erzieher vor allem aufrecht erhalten müssen, ist das Vertrauen derjenigen, deren Wohl ihnen am Herzen liegt.
Die Theorie träumt, die Praxis belehrt.
Weh über kurzsichtige Kreaturen, Menschen genannt! Wie schlecht kommen wir häufig an mit unseren besten Absichten. Wir meinen zu beglücken und machen nur elend!
Leider gibt es Verhältnisse, wo der persönliche Mut zur Feigheit werden kann, wenn er selbstsüchtigen Wünschen Vorschub leistet, ohne die Gefahren in Erwägung zu ziehen, die er anderen bereitet.
Des Menschen Erdenwandel ist reich an Enttäuschungen, und wen der Schöpfer mit erfinderischer Einbildungskraft begabte, hat zweifach daran zu leiden. Von allen Täuschungen die niederschlagendste trifft uns doch, wenn wir nach kurzer Trennung geliebte Wesen anders wiederfinden, als wir sie verließen; wenn die Seele, die mit der unsrigen in eine verschmelzen zu wollen schien, da wir schieden, beim Wiedersehen kalt und gleichgültig bleibt.
Großes Talent und Genie – wodurch unterscheiden sie sich?
Durch eine kleine Beigabe; sie heißt Glück!
Die Menschheit im großen ganzen wird bleiben was sie war, so lange sich die Naturgesetze nicht ändern. Nur dem Individuum kann im einzelnen zugute kommen, was es im Laufe des Daseins errang. Das Menschengeschlecht macht keine Fortschritte. Nur einzelne Perioden scheinen sie zu machen.
Wahrheit ist das erste in der Liebe.
Für ewig ist ja nicht gestorben, was man für diese Welt begräbt.
Ford're niemand mein Schicksal zu hören!
In den ausgebildetsten Demokratien herrscht die Ansicht vor: nur der Besitz, nicht der Erwerb, begründet Anspruch auf öffentliche Achtung und bürgerliche Gleichberechtigung.
Nur die Ansprüche sind es, die unzufrieden machen. Was wir nicht begehrten, können wir leichter entbehren. Die ganze Lebensweisheit liegt darin. Leider Gottes, daß wir gewöhnlich erst dahinter kommen, wenn es mit dem Leben auf die Neige geht.
Gram und Schmerzen mildert wohl die Macht der Töne;
Sehnsucht und Wehmut werden durch ihren Einfluß vermehrt.
Furcht hat noch nichts gebessert. Sie erzieht Heuchler. Vertrauen gibt Kraft. Furcht bringt bei beschränkten, oder bei wildexzentrischen Wesen nur Trotz hervor.
Der Fluch wirkt nur, solange wir vor ihm zittern, und der Segen zieht ein, sobald wir an ihn glauben.
So geht's mit all unseren Erwartungen und Hoffnungen im Leben. Wir machen uns gern große Vorstellungen von dem, was wir wünschen; und wenn wir's dann erreichen, befriedigt es uns selten.
Wahrheit in Beziehung auf seine Erkenntnis und Meinung, ehrliche, furchtlose Darlegung dessen, was er denkt und fühlt, kann und soll Jeder geben.
Manche Begriffe können Kindern, oder gänzlich ungebildeten Leuten nur deutlich gemacht werden, wenn man ihre Sprache mit ihnen redet.
Die Eifersucht führt, ihrem höllischen Ursprunge gemäß, den Greuel mit sich, daß sie bereits erkaltete, gleichgültig gewordene Herzen mit Flammenqualen martert, welche der Leidende für neu auflodernde Liebe hält, während sie doch nur vom Neide angefacht werden, von Mißgunst, Selbstsucht, Eitelkeit, von den niedrigsten Mächten, die mit uns Sterblichen ihr Spiel treiben.
Über jeden blutenden Stich den heilenden Balsam der Hoffnung streicht; so lange der Vorrat an Balsam ausreicht! Ist er einmal erschöpft, dann vernarben auch die Wunden nicht mehr, sie verharrschen kaum, und die kleinste reißt nachblutend weiter und tiefer, daß endlich aus vielen kleinen die größeste entsteht ... und hernach steht es still und blutet nicht mehr.
Aus dem reinen Herzen einer edlen Frau kann nur das Beste kommen: wahre, uneigennützige Liebe ist die rechte Weisheit.
Die jugendliche Liebe harrt immerwährend auf Wunder, auch nachdem sie entsagt zu haben wähnt. Wunder jedoch zergliedert man nicht wie gewöhnliche Begebenheiten, sonst wären sie keine Wunder. Man erwartet sie eben. – Nur daß sie meist ausbleiben.
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