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Freitag, 18. Dezember 2015

Happy Birthday Armin Mueller-Stahl!

Ich habe gelernt, und danach lebe ich: Haare auf dem Kopf sind schön, auf den Zähnen sind sie wichtiger.

Das ist doch alles relativ. Was wird denn in hundert Jahren bleiben? Ich glaube, es gibt viele Leute, die sich irren, denn unser Rucksack ist längst voll. Mozart, Shakespeare – die werden bleiben. Aber ein Günter Grass etwa? Thomas Mann lebt zum Beispiel nur wieder auf, weil wir jetzt diesen Film drehen. Ansonsten drohte er in Vergessenheit zu geraten. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wer am Schluss in den Geschichtsbüchern die wichtigere Stellung einnehmen wird: Mann als grosser Antipode zu Hitler oder Mann als Autor.

Vergänglichkeit ist die Basis unseres Lebens.

Nicht alles ist ein Zeugnis der Armut, manches ist auch ein Armutszeugnis.

Ich fürchte, daß mein Tod nicht bemerkt wird, außer durch meine zurückgelassene Unordnung.

Die Qualität von Menschen zählt man nicht nach ihren Freunden, sondern nach ihren Feinden. Feinde muß man sich verdienen, sie fallen niemandem in den Schoß.

Meine Tante antwortete mir neulich auf die Frage, ob sie Angst vor dem Tode habe: "Nein, nein - nur ein bißchen Reisefieber!"

Glück ist ein flüchtiges Gut, das man im Augenblick erfährt, kein Zustand für die Ewigkeit.

Im deutschen Fernsehen ist doch einfach alles auf den Kopf gestellt. Alle, die sich durch Nichtgeschmack ausgewiesen haben, bekommen die besten Sendezeiten.

Ich liebe an Amerika die Weite, die Großzügigkeit, die Freundlichkeit und auch, trotz mancher Ausnahmen, die Toleranz.

Malen ist wie Fliegen.

Hätte ich keine Feinde und keine Neider, dann wäre ich eigentlich schlecht.

Die einzigen Momente, in denen ich wirklich fliegen kann, sind, wenn ich im Atelier male. Die Musik und die Malerei haben verwandte Seelen, sie helfen sich gegenseitig, Grenzen zu überschreiten. Damit meine ich aber nicht verkitschte Natur und Schnulzengedöns.

Die Kunst muss immer gutmachen, was die Politiker versauen. […] Wenn Politiker die Gräben aufreißen, müssen wir die Brücken bauen. […] Politikern sei zu wenig bewusst, wie viel Kunst für die Völkerverständigung tun könne. Politiker sagen: Was wollt ihr schon mit Musik oder Filmen ausrichten? Das ist doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Wenn es tatsächlich um Kunst geht, können hohe Preise gerechtfertigt sein. Aber neulich habe ich ein Bild gesehen, da zeichnet einer mit dem Bleistift Kreise, einfach Kreise, nach links rum und nach rechts rum. Zehn Millionen Dollar kostet dieses Bild, einfach weil da ein Name kreiert worden ist. Da fasse ich mich doch an den Kopf. Mein Inneres ist nicht berührt, wie Kaffeesatz bleibt das liegen. Was soll das? Es hat nichts mit Kunst zu tun. Es hat auch nichts mit Schönheit oder Hässlichkeit zu tun.

Wer immer nur funktioniert, entzieht sich dem Abenteuer des Lebens.

Der Strich macht meistens Kunst konkret und die Farben machen die Kunst häufig abstrakt, jedenfalls bei mir. Ich nenne das immer den organisierten Zufall. Das merken Sie, wenn Sie viel Wasser bei Wasserfarben und auch bei Acryl benutzen. Dann laufen die Farben ineinander und haben plötzlich ihr Eigenleben. Und Sie sind überrascht, was da geschieht und sagen: 'Das habe ich nicht gewusst, aber es ist eigentlich viel schöner als das, was ich gewollt hatte." Die Kraft des Zufalls spielt häufig - nicht immer - eine Rolle.

Nee, ich würde sagen: Ich habe acht oder zehn außergewöhnliche Filme gemacht.

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