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Sonntag, 1. November 2015

Happy Birthday Katja Riemann!

Ich glaube an Wahlverwandtschaften. Man kann nachts um drei anrufen und wird gerettet - und umgekehrt.

Meine Geschwister sind beide Oberstudienräte, allerdings für Kunst, sozusagen ein Outlaw-Fach, aber ich glaube, sie sind beide tolle Lehrer. Von ihnen kenne ich aber auch die andere Seite und weiß, welch bekloppte Lehrpläne Lehrern vorgegeben werden von irgendwelchen Pappnasen, die die Pisa-Studie gewinnen wollen, statt zu schauen, was die jungen Menschen heutzutage brauchen, um für ihr Leben gerüstet zu sein.

Kurz nach dem Mauerfall sind sehr viele Schulen in Berlin geschlossen worden, ich dachte damals schon: Das wird nicht gut gehen. Und jetzt schießen, na klar, Privatschulen aus dem Boden; der erste Schritt zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft in Sachen Bildung, so wie es in England bereits der Fall ist. Bildung sollte umsonst sein, finde ich, soviel Sozialdemokratie sollte noch sein.

Ich behaupte mal, dass viele der tollen Filme, die hier gedreht werden, tatsächlich jeder Menge Menschen gefallen würden, wenn sie sie sähen. Man müsste also damit anfangen, die Berührungsängste zu den eigenen Produktionen zu reduzieren.

Erfolg macht begabt. Man gewinnt Mut und Selbstvertrauen.

Als wir in den neunziger Jahren begannen, deutsches kommerzielles Kino zu machen, das das Genre der Komödie stark bediente, war das ein gewöhnungsbedürftiger Schritt, sowohl beim Publikum wie auch bei der Presse, sogar bei den Filmleuten. Der Trend momentan, der mich tatsächlich ein wenig beunruhigt, ist der Rückschritt in eine gewisse Bürgerlichkeit. Gerade gibt es eine Menge Komödien mit starken Männerhauptrollen, in denen sie sich schon im Titel zum Opfer machen, die Frauenrollen sind eher schwach. Und ich denke: Da waren wir in den Neunzigern weiter, allein mit den Lebensentwürfen.

Na ja, es gibt genug schlaue und gebildete Menschen in Deutschland, die gute Lehrer sind oder wären.

Männer werden ab 40 erst richtig sexy, interessant und attraktiv. Es fängt doch schon mal damit an, dass Jungs mehr Zeit brauchen, bis sie laufen und sprechen können. Sie nehmen sich mit dem Erwachsenwerden viel Zeit.

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