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Sonntag, 16. August 2015

Happy Birthday Wolfgang Völz!

Harald hat mich beeindruckt. Eddi Arent hat mich beeindruckt. Ich bin sehr glücklich, dass ich so viel mit ihnen gemacht habe. Dietmar Schönherr war von unglaublich gutem Charakter. Er war mein bester Freund. Ich bin heute noch nicht über seinen Tod hinweg.

Ein Produzent sagte mal zu mir: "Wolfgang, ich habe dich wahnsinnig gerne. Du bist pünktlich, kannst deinen Text und bist nicht so irrsinnig teuer." Ich war eben der große Verwendbare.

Bei der Produktion habe ich den Szenenbildner Rolf Zehetbauer mal gefragt, was er da oben verbaut hat. Filtertüten, meinte er. Das Team war so fantasievoll: Bügeleisen, Nähgarnrollen, vieles habe ich gar nicht erkannt.

Für mich war der Beruf immer Handwerk, nicht Kunst. Ich war eine Art Mundwerker. Das Künstlerische habe ich immer gehasst. Ständig haben irgendwelche Regisseure gesagt, dass sie jetzt eine tolle Rolle für mich finden wollten. Ich wollte aber gar keine tollen Rollen haben. Da muss man so viel Text lernen. Das Hochkünstlerische habe ich nur ab und zu mal gemacht. Wenn es unbedingt sein musste.

Ich guckte einmal auf der Hamburger Mönckebergstraße in irgendein Schaufenster, neben mir eine Mutter mit ihrem Kind. Da meinte die Frau: "Guck mal, das ist Käpt'n Blaubär." Der Junge sagte: "Das ist nicht Käpt'n Blaubär. Das ist ein alter Mann!"

Ehrlich! Ich war aber auch ein Glückspilz. Man hat mir mein ganzes Leben lang die Hand vor den Arsch gehalten.

In manchen Jahren war ich nur ungefähr sechzig Tage zu Hause. Sehr zur Trauer meiner Frau und meiner Kinder. Vor drei oder vier Jahren habe ich dann überhaupt das erste Mal gemerkt, dass ich ein Herz habe. Indem ich kurzatmig wurde. Aber ich bin eigentlich, dreimal aufs Holz, ziemlich gesund.

Geld holen. Gage holen. Das habe ich am liebsten gemacht.

Aber ernsthaft: Ich hatte ein wunderbares Berufsleben und großes Glück mit meiner Frau. Wer hält es schon so lange aus mit einem Mann wie mir?

Der Scheck heiligt die Mittel! Die Hälfte meiner Sachen kannst du wegschmeißen, sage ich immer.

Man darf keine Hemmungen haben, auch kleinste Sachen zu machen. Wenn irgendwo noch ein "Zweiter Oberkellner" zu besetzen war, habe ich den auch gleich mitgespielt. Ich war jahrelang "Erster Polizist", "Vierter Polizist", "Erster Straßenarbeiter" und so weiter.

Ich war wohl Alkoholiker. Aber eben ein kontrollierter. Ich habe immer gern und viel getrunken. Aber ich musste deshalb nie Arbeit ausfallen lassen. Nicht wie Harald.

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