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Freitag, 10. Juli 2015

Happy Birthday Giorgio de Chirico!

Wenn ein Kunstwerk wirklich unsterblich sein soll, muß es alle Schranken des Menschlichen sprengen: Es darf weder Vernunft noch Logik haben. Auf diese Weise kommt es dem Traume und dem Geiste des Kindes nahe.

To become truly immortal, a work of art must escape all human limits: logic and common sense will only interfere. But once these barriers are broken, it will enter the realms of childhood visions and dreams.

Kunst im überlieferten Sinne gibt es nicht mehr. Es gibt nur noch kurzlebige modische Einfälle.

Although the dream is a very strange phenomenon and an inexplicable mystery, far more inexplicable is the mystery and aspect our minds confer on certain objects and aspects of life.

Das Traurige ist nicht, daß ein Maler bei Ausstellungseröffnungen nackt auftritt, vielleicht sogar seine Notdurft verrichtet - das Traurige ist, daß er damit Erfolg hat.

Art is the fatal net which catches these strange moments on the wing like mysterious butterflies, fleeing the innocence and distraction of common men.

Früher waren die Maler verrückt und die Bilderkäufer clever. Heute ist es umgekehrt.

I believe, however, that such abnormal moments can be found in everyone, and it is all the more fortunate when they occur in individuals with creative talent or with clairvoyant powers.

Die Kunst ist gleichsam ein Schmetterlingsnetz des Schicksals, das diese ungewöhnlichen Momente einfängt.

Das metaphysische Kunstwerk wirkt fröhlich. Man hat jedoch den Eindruck, daß sich in dieser frohen Welt etwas ereignen müsse, daß andere Zeichen als die schon vorhandenen auf der Leinwand erscheinen sollten. Das ist ein Symptom des Dranges, die 'bewohnte Tiefe' zu erforschen. Die Fläche eines völlig ruhigen Ozeans versetzt uns nicht in Unruhe, weil wir an die Kilometer denken, die uns von seinem Grund trennen. Aber all das Unbekannte, daß sich in der Tiefe verbirgt, beunruhigt uns.

Ein Bastler ist noch kein Künstler, das weiß man heute nicht mehr.

Kunst ist keine intellektualistische Schwärmerei.

In der Kunst war es noch nie so schwierig wie heute, den Könner vom Scharlatan zu unterscheiden.

An einem hellen Winternachmittag fand ich mich im Hofe des Schlosses von Versailles. Alles war ruhig und still. Alles blickte mioch seltsam fragend an. Da sah ich, daß jeder Winkel des Schlosses. jede Säule, jedes Fenster eine Seele hatte, eine rätselvolle Seele. Ich betrachtete die steinernen Heroen um mich herum, wie sie unbeweglich unter dem klagenden Himmel dastanden, unter den kalten Strahlen der Wintersonne, die ohne Liebe leuchtet wie die tiefen Lieder. Ein Vogel sang in einem Käfig, der am Fenster hing. Da fühlte ich das ganze Geheimnis, das die Menschen drängt, Dinge zui schaffen. Und die Schöpfungen schienen mir noch geheimnsivoller als ihre Schöpfer.

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