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Freitag, 17. Juli 2015

Happy Birthday Frank Castorf!

Wenn man zu lange in Berlin ist, ist es nicht wirklich schön. Ich wohne an den Hackeschen Höfen. Es hat etwas Theatralisches, wenn man mit den Edeka-Tüten nach Hause kommt, und alle Touristen haben was zu gucken. Dieser Zoo-Charakter ist ganz interessant.

Berlin ist touristischer geworden.

Was wollen wir mit einem Theater, das immer wieder nur zeigt, daß Shakespeare der größte und Goethe der zweitgrößte Dichter ist? 

Gestern saßen wir in einem Café am Hackeschen Markt, wo ich sonst nie sitze. Prompt wurde meiner Freundin von einem südeuropäisch wirkenden Menschen ihr Smartphone gestohlen. Anderen geht es schlechter als uns. Und Menschen, die in Cafés am Hackeschen Markt sitzen, können den Verlust eines Smartphones verkraften.

Ich komme aus dem Prenzlauer Berg. Jetzt sieht man da viele Menschen aus der gleichen sozialen Schicht, mit den gleichen Interessen, der gleichen Zukunftsgewissheit und dem gleichen Bewusstsein, wie man sich zu ernähren hat. Am liebsten hätten sie veganes Theater. 

Das ist etwas Psychopathogenes. Wenn alle weiß gut finden, hätte ich es gerne schwarz. Man muss manchmal wie ein Kind reagieren, weil diese Gesellschaft so pädagogisch daherkommt und einem dauernd erklärt, wie man möglichst friedlich leben kann.

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