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Mittwoch, 15. Juli 2015

Happy Birthday Achim Mentzel!

Ich wollte immer auf der Bühne stehen, frei sein und singen.

In meiner Zeit beim Manfred Lindenberg-Sextett hab ich gemerkt, dass ich am besten ankomme, wenn ich Stimmungsmusik mache – Tony Marshall oder Schunkel- und Sauflieder.

Künstler sind alle sehr eitel. Wir wollen doch erkannt werden. Mir geht das immer runter wie Öl.

Egal ob ich in der Kneipe oder in der Kaufhalle bin, ich behandle jeden gleich freundlich. Das ist mir wichtig. Denn jeder kennt ja 50 andere Leute und kann sagen: Mentzel, der Arsch ist an mir vorbei gelaufen. Das will ich nicht.

Heute wird alles auf Depression und Burn-Out geschoben. Ich glaube, in Wirklichkeit haben die alle einen Schuss und können mit ihrem Leben nichts mehr anfangen.

Das Fernsehen ist seichter geworden. Fernsehen ist nicht mehr Fernsehen. Die Menschen, die das Fernsehmachen von der Pike auf gelernt haben sind doch alle weg. Jetzt gibt es immer wieder so viel Wechsel, neue Redakteure die alles wieder neu erfinden, besser machen wollen und am Ende lieblos zusammen klatschen.

Wie sie über mich geredet haben war mir völlig egal. Aber alle Welt wollte damals wissen, wer denn der kleine Dicke ist, der die ganze Zeit verscheißert wird. Jetzt gehe ich mit meinen größten Feind auf Tournee. Ich führe Kalkofe durch unsere ostdeutsche Serengeti, damit er die Wundertiere alle erst einmal kennen lernt.

Man kann nicht jedem gefallen. Wenn man diesen Beruf lange macht, muss man mit der Kritik der Öffentlichkeit leben können, sonst springt man irgendwann aus dem Toilettenfenster.

Die „Gernseh“-Tour auch im Westteil Deutschlands zu machen, das ist was, das mir noch am Herzen liegt. Jetzt, als Rentner mit festem Einkommen den Westen nochmal so richtig aufzureißen, das wär was.

Pop ist vor allem eines: Show. Und Fußball ist längst auch Show – aber glücklicherweise nur in Teilen. Weißt du, wovor ich große Angst habe? Dass eines Tages beim Fußball Zustände wie beim Eishockey herrschen: Jede freie Minute wird mit Musik ausgefüllt, jede freie Sekunde wird auf unerträgliche Art und Weise zur Show.

Zu viel Pop tut dem Fußball nicht gut.

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