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Samstag, 31. Januar 2015

Ruhe in Frieden, Richard von Weizsäcker!

Eine zweite Arche Noah wird es nicht geben, die uns in eine bessere Zukunft hinüberrettet.

Seeking to forget makes exile all the longer; the secret of redemption lies in remembrance.

Die Technik von heute ist das Brot von morgen - die Wissenschaft von heute ist die Technik von morgen.

Whoever refuses to remember the inhumanity is prone to new risks of infection.

Es wäre keine menschlich überzeugende Gesellschaft, der alles wertlos gilt, was nicht bezahlt wird.

All of us, whether guilty or not, whether old or young, must accept the past. It is not a case of coming to terms with the past. That is not possible. It cannot be subsequently modified or undone.

Sich wahrheitsgemäß zu erinnern tut oft weh.

Wir haben eine gute Verfassung. Aber sind wir auch in einer guten Verfassung?

Lassen Sie uns alles daransetzen, daß wir der nächsten Generation, den Kindern von heute, eine Welt hinterlassen, die ihnen nicht nur den nötigen Lebensraum bietet, sondern auch die Umwelt, die das Leben erlaubt und lebenswert macht.

Um die Technologie zu beherrschen, bedarf es der Zusammenarbeit im Weltverbund.

Die Freiheit ist kein Geschenk, von dem man billig leben kann, sondern Chance und Verantwortung.

Gesetze zu verschärfen ist sicher manchmal notwendig,
notwendiger ist es, unser Gewissen zu schärfen.

Je komplizierter das Gesagte wirkt, desto weniger hat man es durchdacht.

Das Lebenserhaltende ist die Vielfalt.

Das beste Mittel gegen Verdrossenheit ist es, sich selbst zu aktivieren.

Unsere Geschichte ist nichts anderes als der Augenblick der Geschichte, der uns begegnet.

Spieler sind wir doch alle.

Wir leben in einer Demoskopiedemokratie.

Jede Mark, die wir in den Heimatländern der Flüchtlinge ausgeben, hat einen höheren Wert als das, was wir aufwenden müssen, wenn sie bei uns sind.

Schuld oder Unschuld eines ganzen Volkes gibt es nicht. Schuld ist, wie Unschuld, nicht kollektiv, sondern persönlich.

Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie wiederholt ihre Lehren.

Patriotismus ist Liebe zu den Seinen; Nationalismus ist Haß auf die anderen.

Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. 

Keine andere Herausforderung unserer Gegenwart hat das Bewußtsein unserer Gesellschaft in so kurzer Zeit so nachhaltig verändert wie die Erkenntnis der lebensbedrohenden Gefahren für unsere Umwelt.

Die großen Konflikte der Zeit wären lösbar, wenn wir Menschen die Kraft fänden, persönlich und politisch gemäß der Bergpredigt zu handeln.

Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird.

Wir leben in einer Zeit tiefgreifender historischer Umbrüche. Dieser Prozeß zwingt uns alle zum Umdenken. 

Wenn Jugendliche zu Brandstiftern und Mördern werden, dann liegt die Schuld nicht allein bei ihnen, sondern bei uns allen, die Einfluß auf Erziehung haben - bei den Familien und Schulen, den Vereinen und Gemeinden, bei uns Politikern.

Fremdenfeindlichkeit zeugt nur von eigener Schwäche. 

In unserer Zeit besteht keine Gefahr eines Übermaßes an Disziplin, Pflichtgefühl und Gemeinschaftsdienst. Heute herrscht weit eher ein Mangel an der Fähigkeit, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, sondern sich zugunsten von anderen zurückzustellen.

Eine freiheitliche Demokratie funktioniert auf die Dauer nur, wenn sie keine bloße Summe von Privatwesen, sondern auch ein Gemeinwesen ist, wenn wir durch sie und in ihr zusammenhalten.

Politik, Demokratie und Marktwirtschaft können ohne einen Bodensatz von Ethik letzten Endes nicht existieren.

Abrüstung ist wichtig. Aber die Geschichte lehrt, daß zumeist nicht Abrüstung zum Frieden führt, sondern friedliche Zusammenarbeit zu geringerem Mißtrauen, zu weniger Angst, zur Abrüstung.

Vergangenheit kann man nicht bewältigen, man kann sie nur verantwortlich zu verstehen versuchen.

Wo Freiheit, Menschenrechte und Pluralismus sind, da ist Europa!

In einem demokratisch vereinigten Europa könnten die alten preußischen Wesenszüge der Achtung vor dem Recht, der Loyalität gegenüber dem Mitbürger und des Pflichtgefühls von unschätzbarem Wert für alle werden.

Es ist wichtiger, auf einem Pfad gemeinsamer Unsicherheit ethisch zu Handeln, als endlose dogmatische Kämpfe um vermeintlich endgültige Wahrheiten zu führen.

Die entscheidende Aufgabe für uns im Norden ist es, Schritt für Schritt ein Modell des menschlichen Wohlstandes zu entwickeln, das unserer Natur ohne bleibende Zerstörung der Umwelt auch dann erträgt, wenn es für die ganze Erdbevölkerung von fünf bis zehn Milliarden oder noch mehr Menschen zugänglich werden sollte. 

Europa muß, seinem Erbe getreu, einen neuen Humanismus verkörpern, als Hort der Menschenwürde und der sozialen Gerechtigkeit.

Nicht alles, was Menschen technisch und ökonomisch fertigbringen, dürfen sie der Natur zumuten.

Wer sich nicht traut, für seine Freiheit einzutreten, wird zum Schwarzfahrer unserer freiheitlichen Demokratie.

Zum Recht gehört auch das Ziel des Rechts, nämlich Gerechtigkeit und Frieden.

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