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Donnerstag, 5. November 2015

Happy Birthday Hans Sachs!

Wer hier in dieser Welt will leben, der muß sich ganz darein ergeben, daß er der Welt nichts recht tun kann in allem, was er fängt nur an.

All poetic inspiration is but dream interpretation.


Bald der gulden in kasten klinget. Die seel sich auff gen hymel schwinget.


Mein Kurzweil aber ist gewesen, von Jugend auf Bücher zu lesen.


Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.


Ausgelebte Untreue ist sinnvoller als eine erzwungene Treue.


Drum spar' die Liebe bis zur Ehe und lieb' nur eine dann, verstehe: daß dir dann Gegenlieb' erwachs' von deinem Weibe, wünscht Hans Sachs.


Reichtum und zeitlich Gut, das währet nur eine kleine Zeit und hilft doch nichts zur Seligkeit.


Führ' maßvoll ehrenwerten Wandel! Treib' fleißig dein Gewerb' und Handel! Damit ernährst du Kind und Weib, erhältst gesund dir deinen Leib.


Mensch, was du tust, bedenk' das End' das wird die höchste Weisheit genennt.


Sobald das Geld im Beutel klingt, die Seele in den Himmel springt.


Ausgelebte Untreue ist sinnvoller als eine erzwungene Treue.


Der Mensch ist das armseligste Tier.


Wem Gott ein frommes Weib beschert, der halt’ wie ein Schatz sie Wert.


Das Herz, das ist ein Taubenhaus: Ein Lieb' fliegt ein, das andre aus.


Ein Mann, an Jahren alt und krank. Nicht liederlich heiraten soll. Denn es gerät gar selten wohl.


Reichtum ist da ein selt'ner Gast, wo man täglich schlemmt und praßt, denn bei dem Saufaus trifft man eben ein wüst' und ungeregelt' Leben, draus bitt're Armut auferwachs' - das sagt von Nürnberg euch Hans Sachs.


Das Schlaraffenland von Hans Sachs

Ein Gegend heißt Schlaraffenland,
den faulen Leuten wohlbekannt.
Das liegt drei Meilen hinter Weihnachten.
Und welche darein will trachten,
der muss sich großer Ding vermessen
und durch ein Berg mit Hirsbrei essen,
der ist wohl dreier Meilen dick.
Alsdann ist er im Augenblick
in demselbigen Schlaraffenland,
da aller Reichtum ist bekannt.
Da sind die Häuser deckt mit Fladen,
Lebkuchen die Haustür und Laden,
von Speckkuchen Dielen und Wänd,
die Balken von Schweinebraten send.
Um jedes Haus so ist ein Zaun
geflochten von Bratwürsten braun.
Von Malvasier so sind die Brunnen,
kommen eim von selbst in Maul gerunnen.
Auf den Tannen wachsen Krapfen,
wie hier zu Land die Tannzapfen.
Auf Fichten wachsen gebackne Schnitten.
Eierplätz tut man von Birken schütten.
Wie Pfifferling wachsen die Hecken,
die Weintrauben in Dornhecken.
Auf Weidenkoppen Semmel sehn,
darunter Bäch mit Milch gehen;
die fallen dann in’ Bach herab,
dass jedermann zu essen hab,
gesotten, gebraten, gesalzen und gebacken
und gehen bei dem Gestad gar nahen,
lassen sich mit Händen fahen.
Auch fliegen um (das mögt ihr glauben)
Gebrat’ne Hühner, Gäns und Tauben.
Wer sie nicht fängt und ist so faul,
dem fliegen sie von allein ins Maul.
Die Säu all Jahr gar wohl geraten,
laufen im Land um, sind gebraten.
Jede ein Messer hat im Rück’,
damit ein jeder schneid’ ein Stück
und steckt das Messer wieder drein.
Die Kreuzkäs wachsen wie die Stein.
So wachsen Bauern auf den Baumen,
gleich wie in unserm Land die Pflaumen.
Wenn’s zeitig sind, da fallen sie ab,
jeder in ein paar Stiefel herab.
Wer Pferd hat, wird ein reicher Meier,
denn sie legen ganz Körb voll Eier.
So schüttet man aus den Eseln Feigen.
Nicht hoch braucht man nach den Kirschen steigen,
wie die Schwarzbeeren sie wachsen tun..
Auch ist in dem Land ein Jungbrunn,
darin verjüngen sich die Alten.
Viel Kurzweil wird im Land gehalten.
So nach dem Ziel schießen die Gäst’,
wer am weitesten daneben gewinnt das Best.
Beim Laufen gewinnt der Letzte allein.
Das Polsterschlafen ist allgemein.
Ihr Weidwerk ist mit Flöh und Läusen,
mit Wanzen, Ratten und Mäusen.
Auch ist im Land gut Geld zu gewinnen.
Wer sehr faul ist und schläft darinnen,
dem gibt man für die Stund zwei Pfennig,
er schlaf ihr gleich viel oder wenig.
Ein Furz gilt einen Binger Haller,
drei Rülpser einen Jochimstaler.
Und welcher da sein Geld verspielt,
zwiefach man ihm das wiedergilt.
Und welcher auch nicht gern bezahlt,
wenn die Schuld wird eins Jahres alt,
so muss ihm jener dazu geben.
Und welcher liebt ein gutes Leben,
dem gibt man für den Trunk einen Batzen.
Und welcher wohl die Leut kann fatzen,
dem gibt man drei Kreuzer zum Lohn.
Für eine große Lüg gibts ein Kron.

Schlaraffenland by Hans Sachs
There’s a land called Schlaraffenland,
Well known to the lazy,
It lies three miles beyond Christmas,
And he who wants to seek it out
Has great feats to accomplish,
He must eat through a mountain of millet gruel –
There must be three miles of it –
And then he’ll find himself in
The selfsame Schlaraffenland,
Whose riches are so renowned.
Its houses are thick with yarns of flax,
Its doors and window sashes made of gingerbread,
The walls and floors are made of bacon bread,
Its balconies from pork sausages.
And each house is surrounded by a fence
Made of roasted sausages,
Its fountains flow with Madeira wine,
Running straight into the mouth;
Pastries hang from the fir trees,
Just where here they would bear cones.
For a big lie, one receives a crown,
Though to be clear, one should not be so seen,
For one must be moderate in his reason,
He who makes use of his reason and wit,
Will receive no respect in this land.
A man who shows cultivation and honor
Will be driven from the land,
And he who works diligently with his hands,
Will be forbidden from entering Schlaraffenland.
He who’s worthless and has no will to learn,
Will be a big success in this realm,
And the laziest of all will, when recognized,
Be crowned king of the land.
He who is wasteful, wild and stupid,
Crude and senseless at every occasion,
He will be made into a prince.
He who proudly battles with a Leberwurst,
He will be elevated to a knighthood.
And he who pays attention to nothing more
Than eating, drinking and sleeping,
He will be turned into a Count.
He who is foolish and incompetent,
Will in this land be an aristocrat
He who lives in such a way,
Will go far in Schlaraffenland.
Thus it was written in olden times,
For the improvement of the youth,
So often grown indolent and gluttonous,
Inartful, without vision, and forgetful,
So that you understand the real Schlaraffenland,
You know to punish the indolent,
That you learn the value of work,
For laziness brings you nothing good.

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