Mich interessiert in der Literatur eigentlich nur der Mensch. Mäuse und Kühe interessieren mich nicht.
Doch schien es, als wüssten oder spürten sie schon, was sich eben ereignet hatte - dass über die größte jüdische Stadt Europas das Urteil gefällt worden war, das Todesurteil.
Einer der dümmsten Sätze, der je von einem deutschen Lyriker gesagt wurde, stammt von Benn: Bei jedem Lyriker gebe es fünf oder sechs gute Gedichte. Ich weiß nicht, warum dieser Satz immer wieder zitiert wird. Bei Goethe finde ich 56 oder 76 gute Gedichte. Und bei Heine 16 oder 26.
Ich habe die Entscheidung nie bedauert, mich in diesem Land niederzulassen.
Man kann überhaupt nicht Literatur machen, ohne zu übertreiben. Die ganz großen Schriftsteller waren ja pure Übertreibungskünstler. So'n Shakespeare hat doch übertrieben wie'n doller Kerl. Bei Thomas Bernhard ist die Übertreibung ganz extrem.
Als meine Frau und ich uns mit zwanzig Jahren kennengelernt haben, war es sehr unwahrscheinlich, dass wir überleben. Wenn wir uns vorgestellt haben, wie wird das sein, wenn wir achtzig sind ... oh Gott! Aber neunzig? Neunzig! Schrecklich, schrecklich.
Dieses Literarische Quartett ist keine Veranstaltung im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit. Was schlecht ist, ist schlecht, und es muss gesagt werden.
Seine letzten Bücher sind so misslungen, dass er jetzt kaum noch Chancen auf den Nobelpreis hat.
Ich bin eurozentrisch veranlagt! Ich bin und will eurozentrisch sein und das kann mir keiner verwehren! Meine Welt ist zwischen Athen und Dublin oder zwischen Lissabon und Stockholm.
Er verübelt Juden, dass sie überlebt haben. Das ist durchaus kein Antisemitismus, das ist schon Bestialität.
Ich kann Ihnen voraussagen, was Martin Walser in Kalkutta schriebe: einen Roman über den Bodensee.
Der Kritiker ist kein Richter, er ist der Staatsanwalt oder der Verteidiger.
Ich habe einen Widerwillen gegen die irische Literatur, ich kann das nicht ertragen, immer die Slums und immer wird gesoffen und ein bisschen gekotzt zwischendurch. Elend und muffiger Katholizismus.
Ohne Eitelkeit gibt es kein Schreiben. Egal, ob Autor oder Kritiker - Eitelkeit muss dabei sein. Sonst entsteht nichts. Thomas Mann war wahnsinnig eitel, Richard Wagner auch, und Goethe und natürlich Schiller.
Das weiß man, dass der Ulysses in Deutschland maßlos überschätzt wird. Er wird ja nur deshalb so überschätzt, weil ihn kaum jemand gelesen hat.
Wenn ein deutscher Schriftsteller ihn erhalten sollte, und dies habe ich schon vor Jahren immer wieder gesagt, dann ist Grass der Richtige gewesen.
Die Weltliteratur besteht aus Debütromanen. Das ist doch immer so: Der erste Roman ist das Wichtigste und dann kommt gar nichts mehr. Also, vielleicht sagen wir mal Goethe, der hat mit einem Debütroman angefangen. Und der war sehr gut.
Ich habe nicht gewusst, was hier auf mich wartet, was ich hier erleben werde. Ich gehöre nicht in diese Reihe der heute - vielleicht sehr zu Recht - Preisgekrönten... Ich finde es auch schlimm, dass ich hier viele Stunden das erleben musste.
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