Ich spiele ja eine Melkerin, keinen Bauern. Aber weder das eine noch das
andere sind für mich Traumberufe. Es sind interessante Berufe, weil sie
mit etwas Realem zu tun haben. Ich wäre wohl lieber Bauer als
Investmentbanker.
Faul ist, glaube ich, wirklich das Gegenteil von mir! Manchmal komme ich mir vielleicht etwas privilegiert vor.
Wenn du als Schauspieler ein paar Jahre gearbeitet hast und dich
abstrampelst, hast du ganz schnell begriffen, dass zum Erfolg nicht nur
Talent gehört sondern auch eine gehörige Portion an Fleiß und Disziplin.
Ich kenne viele Schauspieler, die den Beruf schon sehr lange und sehr erfolgreich machen und faul ist von denen keiner.
Ja, im echten Leben ist es oft so, dass Frauen mehr davon träumen, für
alle Ewigkeit Prinzessin zu sein und die Männer leben eher für den
Moment.
Ich hatte keine großen Erwartungen. Ich wollte einfach nicht gebremst
werden, ich wollte machen, was ich will, auch wenn mir schon klar ist,
dass auch in dieser Gesellschaft bestimmte Grenzen automatisch in Kraft
treten.
Ich glaube, es war ein Wechselspiel. Die DDR-Bands, die ich mochte,
kamen aus demselben Umfeld. So entstand die stille Übereinkunft, dass in
der Musik versteckt, alles angesprochen wurde, was uns nervte, vom
Liebeskummer bis zur Obrigkeit mit ihren Reise- und Meinungsverboten.
Wir haben erwartet und erhofft, etwas zwischen den Zeilen zu finden. Ich
weiß noch, wie ich bei jeder neuen Silly-LP gesucht habe, welche
Aufmüpfigkeiten sie an der Zensur vorbeibringen konnten.
Natürlich ist Musik immer auch ein Spiegel ihrer Zeit. Und gerade die
lyrische Arbeit der Ostbands hat über die Jahre einen Dreh bekommen, den
es im Westen nicht gab.
Heute gibt es die Mentalität, zu jedem Lied zu sagen, was es sagen soll.
Ich mag das nicht. Ich will, dass der Zuhörer zum Teil des kreativen
Prozesses wird, durch seine Interpretation.
Ein Song, der ohne Erläuterung nicht wirkt, ist tot. Dann funktioniert die Kunst nicht mehr.
Ich habe Wert darauf gelegt, dieses Mal selbst Texte beizusteuern, und
ich bin, würde ich sagen, ein sehr politischer und kritischer Mensch.
Ich habe auch die Texte von unserem alten Texter aus einem großen
Stapel ausgesucht und bin sicher, dass das kritische Gefühl, das im
Herzen von uns vier Sillys liegt, sich auf der neuen Platte entdecken
lässt.
Silly hat sich nie mit Tagespolitik beschäftigt, sondern mit Kritik an der Gesellschaft insgesamt.
Sicher, heute werden Texte mehr eins zu eins gehört. Aber es ist doch
auch toll, so offen sein zu können wie wir auf der neuen CD, etwa im
Song „Vaterland“: „Wir bringen für Geld den Tod in die Welt. Wie lieb
ich so ein Land, mit Herz oder Verstand?“ Das hätte man früher nicht
schreiben und aufführen können.
Happy Birthday, Anna Loos!
Je mehr Kerzen deine Geburtstagstorte hat, desto weniger Atem hast du, um sie auszublasen.
Ein neues Jahr hat neue Pflichten,
ein neuer Morgen ruft zu frischer Tat.
Stets wünsche ich ein fröhliches Verrichten
und Mut und Kraft zur Arbeit früh und spät.
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